Login

Donau Zeitung am Mittwoch, 25. 9. 2019

Mirjam Steiner will Bürgermeisterin werden
Kandidatur Die 40-Jährige möchte ihren Vater beerben, der jahrzehntelang Rathauschef in Syrgenstein war

Von Andreas Schopf

Syrgenstein  ° Seit mehr als drei Jahrzehnten ist Bernd Steiner Bürgermeister von Syrgenstein. Es ist eine Ära, die im kommenden Frühjahr zu Ende gehen wird. Steiner wird sich zu den Kommunalwahlen im März nicht mehr aufstellen lassen. Die Gespräche über seine Nachfolge sind in der Bachtalgemeinde längst im Gange. Nun wagt sich eine mögliche Kandidatin aus der Deckung. Am Dienstagabend verkündete Mirjam Steiner im Syrgensteiner Gemeinderat, dass sie Bürgermeisterin werden möchte. Mit ihr wäre die Nachfolge im Rathaus familienintern geregelt. Die 40-Jährige ist die Tochter des jahrzehntelangen Bürgermeisters Bernd Steiner.

Natürlich habe sie sich mit ihm ausgetauscht, sagt Mirjam Steiner im Gespräch mit unserer Zeitung. Den Entschluss, dass sie in ihrer Heimatgemeinde Verantwortung übernehmen möchte, habe sie für sich selbst jedoch schon lange getroffen.

Steiner ist seit mehr als 20 Jahren Mitglied in der SPD. Seit zwölf Jahren ist sie Gemeinderätin in Syrgenstein, seit sechs Jahren sitzt sie für die Sozialdemokraten im Kreistag und ist dort im Kultur- und Sportausschuss sowie im Sozialbeirat vertreten.

Beruflich ist die 40-Jährige bei der Firma Ziegler in Giengen tätig. Für den Feuerwehrtechnik-Spezialisten arbeitet Steiner als Teamleiterin im Bereich Internationaler Vertrieb. Sie weiß genau, warum sie diese Tätigkeit für das hauptamtliche Bürgermeisteramt in ihrem Heimatort aufgeben würde. „Ich möchte politisch vor Ort gestalten und die Gemeinde weiter voranbringen“, sagt Steiner. Aus ihrer Sicht stehe Syrgenstein nach der Ära ihres Vaters gut da. „Die Gefahr ist, dass man dies in Zukunft nur noch verwaltet“, sagt Steiner. „Wir dürfen den Vorsprung aber auf keinen Fall verlieren.“

Ist ihre Verwandtschaft zum jahrzehntelangen Amtsinhaber nun ein Vor- oder Nachteil? „Ich glaube, dass beides möglich ist“, sagt sie. Es gebe sicher viele, die die Arbeit ihres Vaters positiv bewerten – aber auch Vereinzelte, die sein Wirken kritisch begleitet haben. Ein „Weiter so wie bisher“ möchte sie jedoch auf keinen Fall. „Ich möchte den Bürgern klarmachen, dass ich keine Kopie meines Vaters bin und eigene Vorstellungen habe.“ In der Umsetzung von bestimmten Projekten habe sie durchaus andere Ansichten. Konkret würde Steiner, die in Altenberg wohnt, gerne einen Ausgleich zwischen den Ortsteilen schaffen. Gibt es in einem Teil zum Beispiel mehr Baugebiete, soll dies woanders nachgeholt werden – sofern die Gemeinde entsprechende Grundstücke beschaffen kann, sagt Steiner. Außerdem hätte sie vor, ein gemeindeeigenes Vereinsmanagement zu etablieren, das den Vereinen vor Ort unter die Arme greifen kann, etwa, wenn es um die Organisation von Festen geht. Ebenfalls einführen möchte die SPD-Politikerin nach eigenen Angaben einen Neubürgerempfang sowie einen Unternehmertag. Ihre Nominierung für die Kommunalwahlen wird voraussichtlich im November erfolgen, sagt Steiner. Andere Interessenten für das Syrgensteiner Bürgermeisteramt sind ihr, Stand jetzt, noch nicht bekannt. „Gemunkelt wird viel“, sagt Steiner. „Aber offiziell weiß ich von nichts.“

Die 40-Jährige, die ledig ist und keine Kinder hat, ist in ihrer Freizeit gerne auf dem Tennisplatz und in den Bergen.

Seit einigen Monaten hat sie einen Hund. Dieser bringt ihr Syrgenstein nochmals näher, wie sie sagt: „Mit ihm komme ich viel in der Gemeinde herum.“

Mirjam Steiner - Syrgenstein

Mirjam Steiner will Bürgermeisterin von Syrgenstein werden. Archivfoto: Steiner