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Donau Zeitung am Mittwoch, 7. 11. 2018 | Kreis Dillingen

 Gerhard Ruf hinterlässt eine „fürchterliche Lücke“
Nachruf ° Der Pädagoge aus Staufen ist am vergangenen Sonntag plötzlich gestorben. Er war am Sailer und in der Gemeinde sehr aktiv

Gerhard Ruf ist im Alter von 69 Jahren gestorben. Foto: Schule

Staufen Der Schock sitzt tief. Gerhard Ruf, langjähriger Pädagoge am Dillinger Johann-Michael-Sailer-Gymnasium, ist am vergangenen Sonntag im Alter von 69 Jahren plötzlich gestorben. Der Staufener hinterlässt seine Frau und zwei Kinder. Die Schule, so teilt es Rektor Kurt Ritter mit, trauert. Schulleitung, Kollegen, Verwaltungspersonal, Eltern und Schüler seien bestürzt über den plötzlichen Tod des geschätzten und begnadeten Pädagogen und Studiendirektor. Gerhard Ruf sei wie kaum ein anderer seiner Schule verbunden gewesen, seine Arbeit am Sailer-Gymnasium sei von Menschlichkeit und Professionalität als wesentliche Faktoren einer gelungenen pädagogischen Arbeit geprägt gewesen.

Diese tiefe Überzeugung galt ihm als Leitfaden bei der Bewältigung vielfältiger Aufgaben im schulischen Bereich: 1982 trat Ruf seine Stelle als Studienrat für die Fächer Mathematik und Chemie am Johann-Michael-Sailer-Gymnasium an und übernahm 1998 die Funktion des damaligen Oberstufenbetreuers. Da ihm vonseiten der Lehrerschaft stets größte Wertschätzung und ein hohes Maß an Vertrauen entgegengebracht wurden, prägte Ruf über viele Jahre hinweg die Zusammenarbeit zwischen Schulleitung und Kollegium als Personalratsvorsitzender, bevor er 2006 zum Mitarbeiter der Schulleitung berufen wurde.

Auch nach seiner Verabschiedung in den Ruhestand blieb er seiner Schule treu. Als Vorsitzender der Studienvereinigung Dilingana, war es ihm, der einst selbst Abiturient des Sailer-Gymnasiums (1968) war, ein Anliegen, ehemalige Schüler immer wieder zusammenzuführen und sie in ihrem Verbundenheitsgefühl zu ihrer Schule zu bestärken. Seine Verbundenheit mit dem Sailer führte Gerhard Ruf auch noch in den letzten Tagen vor seinem Tod an die Schule zurück, wo er wie immer ein herzlich willkommener Gast war. „Mit Gerhard Ruf verliert das Johann-Michael-Sailer-Gymnasium einen Menschen, dessen Tatkraft, Engagement, Humor und menschliche Wärme bleibende Spuren hinterlassen“, so Ritter.

Neben der Schulgemeinde trauert auch die Gemeinde Staufen. Ruf war in seiner Heimat sehr engagiert und bis zum Schluss aktiv. Von 1990 bis 1996 arbeitete das CSU-Mitglied im Gemeinderat Staufen mit. Jahrelang war Ruf Vorsitzender der Eintracht Staufen, er hat an der Chronik des Ortes geschrieben und war seit 2016 im Arbeitskreis Archiv beteiligt – um nur einige ehrenamtliche Positionen aufzuzählen.

Besonders engagierte sich Ruf auch in der Kirche. 32 Jahre war er im Pfarrgemeinderat aktiv, lange Zeit als Vorsitzender. Bei der Gründung der Pfarreiengemeinschaft Staufen war er maßgeblich beteiligt und zudem der Pastoralratsvorsitzende. Der Staufener brachte sich auch in der Seelsorge und der Verwaltung ein. Bis zum letzten Moment hat er aktiv für die Kirche gearbeitet, am Vortag seines Todes sogar noch mit am Pfarrbrief mitgewirkt. Kirchenpfleger und Organist Siegfried Müller sagt: „Wir sind schockiert. Da bricht was weg. Er hinterlässt eine fürchterliche Lücke.“ (pm, sb)

Er war immer ein willkommener Gast an der Schule