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Theater in Staufen - Die drei Eisbären - 2015  Drei Eisbären und ein Findelkind

Theater  Die Spieler in Staufen um Regisseur Gerhard Ruf ernten tosenden Premierenbeifall. Das hat seine Gründe

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VON HORST VON WEITERSHAUSEN
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Staufen  Mit der Inszenierung des Dreiakters „Die drei Eisbären“ von Maximilian Vitus hat sich die Theaterabteilung der Eintracht Staufen an einen Klassiker des Volkstheaters herangewagt, der auch schon vom legendären Komödienstadel in Szene gesetzt wurde.



Bild: Was soll nur mit dem Findelkind geschehen, das ihnen so einfach vor ihre Tür gelegt wurde fragen sich die drei „Eisbären“ und eingefleischten Junggesellen Pauli, Juliander und Peter (im Bild von links).  Foto:  von Weitershausen
Information Weitere Aufführungen: Samstag, 2. Januar, 19 Uhr; Sonntag, 3. Januar, und Mittwoch 6. Januar, jeweils 18 Uhr.  

  Die Komödie dreht sich um drei Bauern, die sich ihr frauenloses und auch - feindliches Leben auf ihrem Hof hoch oben in den Bergen bequem eingerichtet haben. Den Haushalt führt ihnen seit Jahrzehnten die Magd Veronika, und so läuft alles jahrein und jahraus bestens, demokratisch und friedvoll auf dem Haldenegger-Hof. Bis den drei eingefleischten Junggesellen, die wegen ihres Desinteresses am weiblichen Geschlecht im Dorf nur „die drei Eisbären“ genannt werden, ein Findelkind vor die Tür gelegt wird. Doch anstelle den Säugling so schnell wie möglich wieder loszubekommen, sind die drei Grantler so gerührt und holen sich einen Rat beim Pfarrer unten im Dorf ein. Der gute Rat des Geistlichen heißt Maralen, die als Kindsmagd auf den Hof kommt.
  Doch damit beginnen die Turbulenzen, denn das Maralen ist eine fesche Dirn, in die sich alle drei raubeinigen „Eisbären“ schnell verschaut haben. Andreas Rekittke als Peter, Achim Straubinger als Bruder Pauli und Nikolai Ruf als jüngster der drei Brüder namens Juliander sind für die Charaktere der „Eisbären“- Rollen sehr gut besetzt, und mit ihrem gut abgestimmten Spiel ernteten sie bei der Premiere einen Lacher nach dem anderen sowie begeisterten Szenenapplaus. Gut besetzt ist auch die mittlerweile in die Jahre gekommene Haushälterin Veronika durch Tanja Ruf. Sie bewältigt ihren Rollenpart als zänkische Bissgurken ebenso souverän wie den liebevollen Mutterersatz und die Ratgeberin in Liebesfragen. Und da steht noch Judith Rochau als liebenswürdige Kindsmagd Maralen mitten im Bühnengeschehen. Ihr werden vom Publikum alle vorhandenen Daumen gedrückt, mit ihrem liebevollen Spiel der Verzweiflung den jüngsten Eisbären Juliander, der auf einer extrem langen Liebes-Leitung steht, mittels mehreren Becher Most zu einem Liebesgeständnis mit Heiratsantrag zu bewegen.
  Nicht zu vergessen der Viehhändler und Schmuser, trefflich gespielt von Hans Kübler, mit der verwitweten, gut situierten „Haslocherin“ im Heiratsangebot für die drei Eisbären. Ebenso in dieser Rolle toll besetzt und mit guter darstellerischer Leistung Janina Stutzmiller. Eine rundum gelungene Premiere mit lang anhaltendem kräftigen Schlussbeifall.

Wichtige Information Weitere Aufführungen: Samstag, 2. Januar, 19 Uhr; Sonntag, 3. Januar, und Mittwoch 6. Januar, jeweils 18 Uhr.  
(Quelle: Donau Zeitung am Dienstag, 29. DEZEMBER - Kultur vor Ort)



zum Bericht: Theater: Fünf Mal hebt sich der Vorhang
zum Bericht:
Theater: Aufführungen 2015/16 - Die drei Eisbären